Normalerweise schreiben wir in unserem wöchentlichen G*Minder, was es alles Neues gibt. Wir finden es aber auch notwendig, einmal ein paar Worte dazu zu verlieren, was es nicht gibt.
Dieses Jahr ist ein schwieriges Jahr für die Landwirtschaft, auch in unseren Breitengraden. Zuerst gab es Frost zur Blütezeit, dann Hagel und danach ganz viel Niederschläge und tiefe Temperaturen. Das hat vielerorts Gemüse- und Obstkulturen den Garaus gemacht. So konnten wir für Grundstock diesen Sommer keine Aprikosen, Brombeeren und Pflaumen anbieten. Auch für Melonen und Pawpaw sieht es nicht gut aus, etwas besser für Mini-Kiwi und natürlich Äpfel. Die Ernte letzterer ist aber aufgrund der Alternanz tiefer (nach einem ertragreichen Jahr 2020 folgt ein ertragsarmes).
Was wollen wir tun? Wir sondieren alternative Produzent*innen im Raum Bern. Jedoch haben die Wetter- bzw. Klimaphänomene weitherum zu Einbussen geführt. Es ist nicht leicht, Betriebe zu finden, die Überschüsse produzieren und deren Anbaumethoden gleichzeitig mit unserer Grundhaltung übereinstimmen. Hinzu kommen logistische Hürden. (Falls du Vorschläge für Betriebe hast, schreib' uns an hallo@grundstock.ch.)
War's das? Nein, wir möchten langfristige Beziehungen zu unseren Produzent*innen pflegen. Diesen tut es leid, nicht nur um ihre Ernte, sondern auch darum, dass ihre Früchte nicht in deinem Grundstock landen. Wenn möglich bieten wir auch nicht "erstklassiges" Obst an (so getan bei den Kirschen von Bio Chratte, Kirschen, die dann trotzdem erstklassig waren). Ausserdem wollen wir weiterhin und vermehrt Produkte anbieten, welche aus der "deklassierten" Ernte hergestellt werden: Most, Sirup und Fruchtaufstrich.
Auch beim Gemüse haben Hagel- und Nässe zu Einbussen geführt. Und hierbei zeigt sich einmal mehr, dass die Gemüsetaschen eine rundum sinnvolle Sache sind. Sie ermöglichen dem Brunner Eichhof und Legummes, den Inhalt aufgrund der aktuellen Situation auf dem Feld zusammenzustellen. Dies gibt den Betrieben Flexibilität und du erhältst garantiert eine ausgewogene, frische Ration Gemüse in der von dir gewünschten Grösse (mini, klein, gross).
Mittelfristig dürften sich die extremen Wetterereignisse mehren. Die Zukunft braucht resiliente und neue Sorten, Mischkulturen, eine regenerative Landwirtschaft und diversifizierte, kleine Betriebe. Die Produzent*innen von Grundstock befinden sich auf diesem Weg. Mit deinem Konsum – bzw. manchmal eben Verzicht – bist du es auch.