Die tiefen Preise kommen zustande, weil zum einen die bei der Produktion anfallenden Umweltkosten (wie die Belastung der Böden) nicht eingerechnet sind. Erzeugnisse aus biologischer Produktion kosten mehr, weil die Erträge vielfach niedriger sind und mehr Handarbeit (wie beim Jäten) erforderlich ist. Zum anderen gilt es, Äpfel nicht mit Birnen zu vergleichen bzw. Produkte aus kleinen Manufakturen nicht mit industriell gefertigten.
Das Mehr an manueller Arbeit kostet – zumal hierzulande und zu fairen Löhnen. Es geht daher auch um Arbeitsbedingen und die Frage, welche Art von Jobs wir mit unserem Konsum mittragen. Hinzu kommen die bei der Verarbeitung verwendeten Zutaten. Sind diese hochwertig, wie Eier aus lokaler Freilandhaltung oder Olivenöl vom Demeterhof aus Portugal, dann kostet dies ebenfalls. Kurz: je mehr Verarbeitung, desto höher ist der Wert eines Produktes bzw. dessen Preis. Die Preisdifferenzen sind umgekehrt am tiefsten bei wenig verarbeiteten Produkten, also z.B. Gemüse oder Getreidekörnern.
Wenn wir bei den Ausgaben für Essen sparen wollen, können wir also wenig verarbeitete Produkte kaufen und häufiger selbst kochen. Und dabei mehr kochen und es am nächsten Mittag zur Arbeit oder zum Ausflug mitbringen. Und zusammen kochen, in der Regel braucht es dann pro Person kleinere Mengen. Und vor allem können wir Foodwaste vermeiden. Gemäss Statistik des Bundesamt für Umwelt sind die privaten Haushalte für 28% der Lebensmittelverschwendung verantwortlich. Gemäss Berechnungen des WWF sind das bei Schweizer Haushalten Lebensmittel im Wert von CHF 600 pro Jahr.
Zudem hat sich auch unser Verständnis davon, wie viel wir für Lebensmittel bereit sind zu bezahlen, stark verändert: Noch vor 50 Jahren machten Lebensmittel rund 30% unser Konsumausgaben aus, heute sind es weniger als 10%. Dabei gehört die Schweiz auch im weltweiten Vergleich zu den Ländern, die einen sehr geringen Anteil ihres Haushaltsbudgets für Essen ausgeben.
PS: die Marge von GRUNDSTOCK liegt bei allen Lebensmitteln zwischen 20 und 30%. Dies ist vergleichbar mit kleinen Bioläden, bei den Grossverteilern liegt die Marge bis doppelt so hoch. So landen bei GRUNSTOCK trotz vergleichbaren Preisen für Bio-Gemüse ein viel grösserer Teil bei den Produzent*innen.
Weiterführende Links:
https://foodwaste.ch/
https://www.srf.ch/sendungen/kassensturz-espresso/themen/serien/bio-vs-konventionell
Die Preisfrage
10. März 2022